Der erste Auswärtspunkt für den TSV

  • 26. Februar 2018

Unentschieden in Heilbronn nach vier Wochen Pause – Nächste Woche Derby gegen Neckarelz 

Was dieser Punkt Wert ist, wird sich in der Endabrechnung zeigen. Nur so viel vorab – er war mehr als verdient. Nach der langen Pause während der 5. Jahreszeit ging es für die Buchener Bezirksligamannschaft von Coach Wiener wieder mit dem Spielbetrieb los. In fremder Halle traf man auf die Truppe der TSG Heilbronn. Diese rekrutiert sich seit einiger Zeit aus ehemaligen Spielern des TSB Horkheim, die damals kollektiv den Verein wechselten. Tabellarisch handelte es sich um direktes Duell wobei der TSV Buchen im Feld zwischen Platz 7 und Platz 9 die wenigsten Spiele aufweist und somit noch gute Chance hat dem direkten Abstiegskampf zu entgehen. Im Kampf gegen das Abstiegsgespenst ging es also um einiges in der Sontheimer Sporthalle-Ost. Da kam es äußerst ungelegen das der TSV mit einem Grippegeschwächten Lazarett anreisen musste. Die taktischen Möglichkeiten auf der Bank waren also äußerst eingeschränkt.

Das im Hinterkopf der Mangel an Wechselmöglichkeiten mitspielte merkte man den Herren im grünen Auswärtsdress dann auch an. Behäbig begab man sich nach vorne und musste nach fünf gespielten Minuten auch den Führungstreffer der Gastgeber hinnehmen. Langsam aber sicher begab man sich dann aus der Deckung beziehungsweise voll in eben jene hinein. Beinahe bemitleidenswert zerschellten die Heilbronner Angriffsbemühungen wechselweise an der Buchener Defensive oder am gut aufgelegten Fabian Nirmaier im Buchener Kasten. Immer wieder über Konter oder überlegt vorgetragenes Angriffsspiel kamen die Buchener Gäste zum Torerfolg. Bis zur 25. Spielminute durfte der Unparteiische nur sechsmal auf Tor für die TSG Heilbronn entscheiden, während die souverän aufspielenden Buchener ganze 12 Mal netzten. Zur Halbzeit stand es 9:14 und man konnte mit der gezeigten Leistung fürs Erste durchaus zufrieden sein.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte spielte der TSV weiter souverän. Bis zum 9:16 setzte man sich ab und das Ziel „Auswärtssieg“ war in greifbarer Nähe. Es schlich sich zwar der ein oder andere Flüchtigkeitsfehler ein, diese wurden jedoch kaum bestraft. Über 18:23 und 19:24 nahm das Spiel seinen Lauf. Selbst als die Hausherren ihre Moral noch einmal fanden und mit ihrem 23. Treffer auf zwei Tore heranrückten, hatte der TSV die passende Antwort und legte erneut zweimal nach. Ob beabsichtigt oder nicht, legte der bis dahin eigentlich souverän im Hintergrund leitende Unparteiische dann mehrere „unglückliche Auftritte“ hin. Zuerst diagnostizierte er einen zu geringen Abstand beim Anspiel nach Torerfolg, nur um kurz danach für eine Aktion der Abwehr im Raum ebenfalls eine kreative Zeitstrafe auszusprechen. Der Leitspruch, die Spieler ein Spiel entscheiden zu lassen war dem Schiedsrichter an diesem späten Sonntagnachmittag wohl nicht mehr im Gedächtnis.

Anders ist es wohl kaum zu erklären, dass innerhalb der letzten zwanzig Spielsekunden für zwei gewöhnliche Handballdefensivaktionen weit vom Tor entfernt, gleich zweimal auf 7m-Strafwurf entschieden wurde. So kam es, dass die TSG Heilbronn mit dem Schlusspfiff auf 29:29-Unentschieden stellte und drei der letzte vier Tore von der 7m-Linie erzielte.

Ob der Punkt gegen die TSG Heilbronn nun ein gewonnener oder ein verlorener ist, darüber wird man sich, wie eingangs erwähnt, am Ende der Saison unterhalten müssen. Ob der TSV Buchen in diesem Spiel fair behandelt wurde, darüber kann man sich nach Ansicht des Spielberichtsbogens selbst ein Bild machen. Es sei an dieser Stelle auch gesagt, dass es kein einfaches ist, ein Handballspiel im Alleingang zu leiten. Nicht nur in den Profiligen hat sich die Geschwindigkeit des Handballsports immens gesteigert. Aber auch weil der Schiedsrichter genauso Sportler sein sollte wie die Spieler selbst, muss auch Kritik erlaubt sein, wie sie an den Spielern erlaubt ist. Allein deshalb ist es schön, dass man als Trainer, Spieler oder Schiedsrichter in der nächsten Woche die Chance hat es besser zu machen.

Abschließend ist sportlich festzuhalten, dass der TSV gerüstet scheint für den Endspurt der Saison. So langsam aber sicher kehren die von der Grippewelle gebeutelten Akteure wieder zurück in die Trainingshalle bevor am kommenden Wochenende das Derby-Rückspiel in den eigenen vier Wänden gegen die HA Neckarelz ansteht.

Es spielten: Nirmaier (Tor), Theobald (Tor), Kraft (3), Große (3), Zuzarovski (1), Beck (5), Schmitt (4), Röckel (5), Weimer (7/2), Dosch (1)

 

7m-Strafwürfe:         8 / 4                Zeitstrafen-Minuten:    2 / 12