Handball: Die Luft wird dünn

  • 3. April 2017

Handball-Landesliga: Buchen unterliegt in Bammental mit 32:21 – Die neuerliche Niederlage wirft Buchen im Kampf um den Klassenverbleib zurück

Die junge Landesliga-Truppe des TSV Buchen durchlebt derzeit wohl die schwierigste Phase seit Sebastian Wiener vor knapp zwei Jahren das Ruder übernahm. Einer furiosen Bezirksligasaison 2015/16 folgte direkt der Aufstieg in die Landesliga Nord des Badischen Handball Verbandes, in der es dieser Tage ums bloße Überleben geht. Als Vorletzter und mit bereits drei Punkten Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze fuhr man vergangenen Sonntag nach Bammental um dort einmal mehr um Punkte zu kämpfen. Nach der deutlichen 32:21-Niederlage spitzt sich die Lage bei den Odenwäldern jedoch weiter zu und es bleiben nur noch drei „Do-or-Die“-Spiele, will man die Chance auf den Klassenerhalt am Leben halten.

Eine gewisse Spannung lag bereits die ganze Trainingswoche über der Mannschaft von Coach Wiener. In intensiver Vorbereitung auf das Spiel beim TV Bammental legte man den Fokus darauf, diese in positive Energie zu wandeln und so die Grundlage für einen Erfolg beim favorisierten TV zu legen. Zumindest in der Abwehr waren die Gäste auch direkt präsent: lediglich drei Gegentreffer musste der gut aufgelegte Fabian Nirmaier im Tor der Buchener in den ersten zehn Minuten hinnehmen. Die Kehrseite der Medaille war hingegen die wenig überzeugende Angriffsleistung, weshalb die Hausherren zu diesem Zeitpunkt mit 3:2 dennoch die Führung inne hatten. Erst langsam kam auch die Buchener Offensive ins Rollen und so waren beim 8:8 wieder beide Teams gleichauf. Die Verletzung von Buchens etatmäßigem Kreisläufer Simon Röckel, der in der Folge nicht mehr eingesetzt werden konnte, kennzeichnete einen ersten Wendepunkt in der Partie. Eine 8:9-Führung aus Sicht der Buchener verwandelten die routinierter aufspielenden Bammentaler binnen zehn Minuten in den Pausenstand von 14:10. Einmal mehr war es auf Seiten der Buchener eine kurze Schwächephase, die eine bessere Ausgangslage für den restlichen Spielverlauf verhinderte. Dass man über 25 Minuten jedoch auf Augenhöhe war, machte Hoffnung. Mit dem unbedingten Willen, das Blatt im zweiten Spielabschnitt nochmal zu wenden, kam man also aus der Kabine.

Es dauerte jedoch nicht sehr lange und die mitgereisten Zuschauer mussten ihre Hoffnung auf Besserung allmählich fahren lassen. Ein desolater Start in Halbzeit Zwei erlaubte es dem TV Bammental, seine Führung kontinuierlich auszubauen: nach 40 Spielminuten leuchtete bereits ein 19:12 von der Anzeigetafel. Nach seiner Einwechslung war es allenfalls noch Buchens Robert Michael, der die Gegner vor größere Aufgaben stellte. Doch seine sieben Tore in den letzten 20 Minuten konnten nicht verhindern, dass Bammental weiter seinen Vorsprung hochschraubte. Obwohl Sebastian Wiener auf der Bank alle möglichen Register zog – von Personalwechseln bis hin zu verschiedensten Deckungsvarianten – musste er zusehen, wie seine Mannschaft zunehmend an Boden verlor. Spätestens als der Rückstand beim 29:19 erstmals bei zehn Toren angelangt war, musste sich Buchen die schmerzhafte Niederlage eingestehen. Die letzten Minuten nutzten die Gastgeber, um sich für die Landesligasaison 2016/17 von ihrem Heimpublikum zu verabschieden. Beim Stand von 32:21 ertönte der ersehnte Schlusspfiff.

Realistisch betrachtet hat Buchen den Verbleib in der Liga nun nicht mehr nur in eigener Hand. Von den verbleibenden drei Saisonspielen muss Buchen mindestens zwei für sich entscheiden, vorausgesetzt die Konkurrenz patzt. Das Heimspiel am nächsten Sonntag kann somit getrost als „Schicksalsspiel“ bezeichnet werden, denn zu Gast im Hexenkessel ist mit dem PSV Knights Heidelberg das Tabellenschlusslicht. Ein Sieg muss her um die theoretische Chance auf den Ligaverbleib zu bewahren. Dass die Mannschaft des TSV Buchen zu kleinen Handball-Wundern in der Lage ist, hat sie bereits vor gut einem Jahr im Aufstiegskrimi gegen die SG Degmarn-Oedheim bewiesen – es muss also noch nicht alle Hoffnung begraben werden.

Es spielten und trafen: Nirmaier, Bleifuß, Djapa (alle Tor), Weber (1), Kraft, Gremminger, Große (1), Michael (9/3), Beck (3), Zuzarovski (1), Schmitt (4), Röckel (2/2), Weimer.