Samstagskrimi mit Happy End

  • 20. November 2016

Handball-Landesliga: Buchen landet mit 31:29 Überraschungserfolg gegen Bammental – Kommenden Sonntag beim Tabellenschlusslicht in Heidelberg

Es fiel den Buchenern in der vergangenen Woche schwer, den Blick nach vorne zu werfen. Zu tief saß der Stachel der Niederlage gegen den Tabellennachbarn aus Friedrichsfeld. Dass nun eine Woche später eine derartige Antwort vom jungen Team von Sebastian Wiener kam, ist außergewöhnlich und zeugt von der großen Moral der Mannschaft. Mit dem durchaus überraschenden 31:29-Sieg gegen favorisierte Bammentaler verbessert der TSV Buchen seine tabellarische Ausgangsposition erheblich und kann nun mit Rückenwind in den Handball-Advent starten.

Häufig in den letzten Wochen ließ sich der TSV in den ersten Spielminuten von seinem Gegner überrumpeln und konnte in der Folge die Hypothek des frühen Rückstandes nicht mehr wettmachen. Um diese Marotte abzustellen erarbeitete die Mannschaft unter der Woche ein etwas verändertes Aufwärmprogramm. Ob dieses für den gelungenen Start ins Spiel verantwortlich war oder nicht – in jedem Fall war der TSV hoch konzentriert und riss die Partie direkt an sich. Aus einer robusten Abwehr heraus erspielte man sich beim 5:2 früh einen 3-Tore-Vorsprung. Während die Gäste sich am Abwehrbollwerk um Basti Beck und Simon Röckel die Zähne ausbissen, leitete Lukas Große beim schnellen Spiel nach vorne mit viel Übersicht die einstudierten Spielzüge ein. Bis zum 9:8 konnte der TVB sich nochmal heranpirschen, dann jedoch spielten die Hausherren ihre konditionelle Überlegenheit aus. Vier Minuten und vier schnelle Gegenstoßtore später hatte man sich wieder auf 13:9 abgesetzt und gab diesen Vorsprung bis zum Halbzeitstand von 15:11 nicht mehr her.

Doch ganz ohne Spannung kann der TSV wohl nicht: nicht mehr als acht Minuten brauchten die Crocodiles aus Bammental um mit einem 5:1-Lauf beim 16:16 auszugleichen. Einige überhastete Abschlüsse im Buchener Angriffsspiel luden die Gäste in dieser Phase zu einfachen Kontertoren ein und so war einmal wieder bewiesen, von welch kurzer Dauer vermeintlich komfortable Vorsprünge im Handball sein können. Als die Bammentaler dann auch noch den Führungstreffer erzielten und sogar auf 16:18 stellten, drohte das Spiel dem TSV zu entgleiten. Ein von Fabian Nirmaier parierter Strafwurf markierte dann aber den Wendepunkt und Buchen besann sich wieder auf seinen strukturierten Tempohandball. Über schöne Tore von Basti Beck und Robert Michael waren die Uhren beim 19:19 wieder auf Null gestellt und der Samstagabendkrimi war eröffnet. In den ersten Szenen dieses Krimis spielten sich besonders Fabian Nirmaier und Lukas Große in den Vordergrund. Während Buchens Schlussmann mehrere hundertprozentige Chancen vereitelte, konnte Große innerhalb weniger Minuten drei enorm wichtige Tore erzielen, sodass beim 25:22 das Pendel wieder zugunsten des TSV Buchen ausschlug. Aufgeben wollten sich die Gäste immer noch nicht und ehe man sich versah war der Vorsprung wieder auf 26:25 geschmolzen. Die offene Deckungsvariante des TVB wusste Buchens Mittelmann Zuzarovski daraufhin mehrfach zu nutzen und so schien das Spiel beim 29:26 nach 57 Minuten fast schon entschieden. Als dann jedoch Christoph Schmitt mit seiner dritten Zeitstrafe das Feld verlassen musste, konnte Bammental 90 Sekunden vor Spielende wiederum auf 29:28 verkürzen. Bei drohendem Zeitspiel und einer halben Minute auf der Uhr fasste sich dann Buchens Rückraumlinker Robert Michael ein Herz und wuchtete den Ball zum vorentscheidenden 30:28 in die Maschen. Der Jubel über diesen leidenschaftlich erkämpften 31:29-Heimerfolg war enorm, zumal die zwei Punkte den TSV rasant ins Tabellenmittelfeld katapultieren.

Bevor es in die Winterpause geht, muss der TSV noch drei Mal ran. Besonders wichtig wird hierbei der nächste Sonntag, wenn Buchen um 18:00 Uhr beim Tabellenschlusslicht, dem PSV Knights Heidelberg, um Punkte kämpft. Wenn man eine ähnlich konzentrierte Leistung abrufen kann wie über weite Strecken gegen Bammental, dann sind auch in fremder Halle Punkte möglich.

Es spielten und trafen: Nirmaier, Djapa (beide Tor), Weber, Kraft, Michael (6), Große (3), Beck (7), Beuchert (1), Zuzarovski (2), Kleinert, Schmitt (3), Röckel (6/4), Weimer (3).