Ausgleich mit dem Schlusssignal

  • 4. Februar 2019

Wie man bei dem vergangenen Titelkampf um die Weltkrone des Handballs in Deutschland und Dänemark gesehen hat, ist der Handball unweigerlich mit einer großen Portion Spannung verbunden. Dies durfte auch die rund 80 Zuschauer in einer gut gefüllten Sport- und Spielhalle am vergangen Samstag feststellen. Dort stand für die Damenmannschaft des TSV Buchens nämlich ihr Heimspiel gegen die HSG Taubertal auf dem Spielplan. Eins sei schon mal verraten, gegen Spielende entschieden nur minimale Nuancen und Sekunden über den Spielausgang.

Aber erstmal der Reihe nach, die Mannschaft von Trainer Hollerbach fand sehr gut in das Spiel gegen die Gäste aus dem Taubertal. Mit zielstrebigen Angriffen und einem herzhaften Anpacken in der Abwehr konnten die Gastgeber sich nach 5 Zeigerumdrehungen einen kleinen Vorsprung zum 5:2 erarbeiten. Erst eine Zeitstrafe gegen Carolin Kraft ermöglichte es der HSG wieder, etwas den Anschluss wiederherzustellen (5:4 – 8. Minute). Den restlichen ersten Spielabschnitt entwickelte sich dann ein ausgeglichenes Spiel, so ging es mit einer kleinen Pausenführung von 11:12 für die Gäste in die Kabine.

Aus dieser kamen die Gastgeber jedoch etwas schläfrig und nicht mehr ganz so präsent wie zu Beginn des Spieles. Folgerichtig konnte die HSG Taubertal sich mit einem 4:0-Lauf in den ersten Minuten des zweiten Spielabschnitts auf 11:16 (38.) absetzen. Die nächsten Minuten sollten dann jedoch wieder den Buchener gehören und so war nach 45 gespielten Minuten der Anschluss (16:17) wiederhergestellt. Leider konnten die Gastgeber diese Leistung nicht konservieren und mussten durch einige Fehler im Angriffsspiel die Taubertaler im Folgenden davonziehen lassen.

Als gegen 19:15 Uhr und einer verbleibenden Spielzeit von guten dreieinhalb Minuten der Ball von Lena Ruppert zum 18:22 im TSV-Tor einschlägt, glaubten wohl nicht mal mehr die größten Optimisten in der Halle an einen möglichen Punktgewinn. Trainer Hollerbach bat zum Team-Time-Out und forderte seine Mannschaft auf volles Risiko zugehen und das (fast) unmögliche wahrzumachen: Vier Tore und keins fangen! Dieses Vorhaben startete für die Gastgeberinnen nicht wirklich gut, so viel der Anschluss zum 19:22 durch Alina Friedmann erst zwei Minuten vor dem Spielende. Dann jedoch vernagelte die Torfrau Carolin Kleinert mit ihrer Abwehr davor das Tor und vorne war es Celine Schäfer die zwei schnelle Tore erzielte. So griff bei verbleibenden 20 Sekunden, dem Spielstand von 21:22 und keinem angezeigtem Zeitspiel der Gästetrainer zu seiner verbleibenden Auszeit. Der Plan war klar – einen Wurf zulassen oder den Ball erobern!

Torfrau Kleinert hielt den freien Wurf von Harbich und konnte den Abwurf trotz nicht geahndeter regelwidriger Bedrängung zweier Gästeakteure zu Schäfer bringen. Die nahm sich ein Herz und beförderte den Ball synchron mit der Schlussirene in den rechten oberen Winkel des Gästetors. Tor zum 22:22 Ausgleich! Der Jubel über diesen Punktgewinn – der sich wie ein Sieg anfüllt – war auf Seiten der Buchener fast unermüdlich.

Es spielten: Just, Kleinert (beide Tor), Weber, Röckel (3), Walter (1), Schäfer (11 / 3 davon Siebenmeter), Holzmann, Engelmann, Böhrer (2), Kraft (1), Sohns (1), Vogel, Friedmann (1), Gottschick (2)