Dem Favoriten den Schneid abgekauft

  • 25. März 2019

Überragende Defensive sichert dem TSV den 14. Saisonsieg – Nächste Woche Auswärtsspiel bei der TSG Heilbronn

 

Um die aktuelle Tabellensituation der Buchener Handballherren in der Bezirksliga zu beurteilen, ist keine große Wissenschaft nötig. Jedes Spiel gewinnen und am Ende steht die erste Bezirksligameisterschaft der Buchener Vereinsgeschichte. Auch die Partie am vergangen Samstag machte hierbei keine Ausnahme. Ein Sieg war Pflicht, wollte man diese historische Chance im Jubiläumsjahr der Handballsparte wahren. Zu Gast war der denkbar schwerste Kontrahent. Die HSG Bad Wimpfen/Biberach marschierte bis vor kurzem weitgehend unangefochten durch die Liga. Die Nerven flattern aber anscheinend immer dann wenn es in harzfreie Hallen geht. Zuletzt zeigten hier die Obrigheimer, dass die prominente Truppe aus der Stauferstadt durchaus schlagbar ist.

Zu sagen die Partie hatte einen würdigen Rahmen wäre wohl eine klare Untertreibung. Die mitgereisten Unterstützer der HSG wärmten sich schon bei der 18Uhr-Partie der beiden zweiten Mannschaften auf und waren fest entschlossen ihr Team im Buchener Hexenkessel nach vorne zu schreien. Dies war auch nötig um den Buchener Zuschauern etwas entgegensetzen zu können. Den erste Ballbesitz des Spitzenspiels hatten dann auch die Gäste und die Buchener Defensive zeigte gleich das erste Mal auf. Das Spielgerät hinten erobert und Lukas Große eröffnete mit dem ersten Treffer für den TSV. In der Folge war aber dann das hoch gehandelte Team aus Bad Wimpfen am Drücker -1:4 hieß es nach den ersten fünf Spielminuten. Langsam aber sicher zeichnete sich nun jedoch ab, dass es wohl kein „High-Scoring Game“ werden würde. Zuerst vergab der TSV seinen ersten Strafwurf und kurz danach versagten auch dem erfahrenen Andreas Maier von der HSG Bad Wimpfen die Nerven.
Doch das alles war nur ein Vorgeschmack auf das was die zweite Hälfte noch an kuriosem bringen sollte. Aus dem Spiel heraus glichen die Hausherren die Partie nach knapp 20 Minuten aus und gingen beim 9:7 erstmal mit zwei Toren in Führung. Mittlerweile hatten beide Teams zwei Strafwürfe vergeben und die Torhüter Honisch für die HSG und Fabian Nirmaier im Buchener Gehäuse lieferten sich ein Privatduell im Entschärfen selbst klarster Einwurfgelegenheiten. Der TSV zeigte sich dann aber vor der Halbzeit doch noch etwas Treffsicherer und lag zur Pause mit 11:8 vorne.

In den zweiten Durchgang starteten die Buchener bärenstark. Eine überragende Defensive, angeführt von Fabian Nirmaier im Tor und seinen Vorderleuten um Kai Dosch und Simon Röckel ließ praktisch nichts zu. Stück für Stück zog der TSV davon und lag schon nach wenigen Minuten der zweiten Hälfte mit 15:9 in Front. Dann hielt einzig Wojciech Honisch seine Mannen im Spiel, indem er die Gastgeber mit einigen Paraden die Möglichkeit nahm noch weiter davon zu ziehen. Und es sollte das Spiel der Torhüter bleiben. Ein Team-Time Out von Sebastian Wiener unterbrach die kleine Wimpfener Aufholjagd beim 16:13 und gab den Startschuss zur wohl verrücktesten Schlussviertelstunde jüngeren Buchener Handballgeschichte. Mit Handball für Schöngeister hatte dies allerdings wenig zu tun.
Die Ereignisse im Stenogramm: Disqualifikation (BCH), 7m KEIN Tor (HSG), Zeitstrafe (BCH), 7m KEIN Tor (HSG), 7m KEIN Tor (BCH), 7m KEIN Tor (HSG)
So trocken können fünf Minuten Handball zusammengefasst werden. Die Halle allerdings kochte und Zuschauer wie Spieler waren elektrisiert von der Atmosphäre auf dem Platz. Die Anspannung war förmlich greifbar und dann erlösten Luka Omrcanin und Simon Röckel nach traumhaftem Anspiel von Teilzeit-Handballer Klajda den Hexenkessel -18:15 für den TSV und noch vier Minuten. Kurzes Durchatmen ohne nennenswerte Aktionen. Dann noch drei Minuten zu spielen und erneute Unterzahl sowie Strafwurf Nummer neun gegen den TSV Buchen. Im Buchener Kasten stand jedoch an diesem Abend ein überwältigend aufgelegter Fabian Nirmaier. Auch diesen Strafwurf parierte er nämlich, den siebten an diesem Abend. Nur zweimal konnten die Gäste den Buchener Schlussmann aus 7 Metern überwinden.
Aber auch die TSV-Feldspieler lieferten bis zum Schluss auf beiden Seiten des Balles ab. Kai Dosch und Janik Weis rackerten im Abwehrverbund und durften dann im Angriff den Schlusspunkt setzen – Spielstand 20:17.
Trainerfuchs Toskic nahm kurz vor Schluss noch einmal eine Auszeit und verhinderte somit die Chance des TSV den direkten Vergleich bei einem möglichen Punktegleichstand am Ende der Saison noch zu gewinnen. Der Heimsieg der Buchener stand fest und am 20:17 änderte sich nun auch nichts mehr. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung hielten die Männer des TSV ihren Kontrahenten in Schach und dürfen nun ganz offiziell von der Tabellenspitze grüßen.

Doch schon nächste Woche geht es wieder weiter und so schön der Moment am Samstagabend auch war, müssen auch die kommenden drei Partien vom TSV gewonnen werden um den Aufstieg und die Meisterschaft perfekt zu machen. Die TSG Heilbronn kann ein sehr unangenehmer Gegner sein und ist unabhängig vom Tabellenplatz kein schlechtes Team. Am kommenden Samstag geht es dann um 18Uhr in der Sontheimer Sporthalle Ost um die nächsten beiden Punkte.

Es spielten: Nirmaier (Tor), Djapa (Tor), Kraft, Gremminger, Weber R., Große (2), Klajda (1), Omrcanin (6), Weis (1), Schmitt (2), Röckel (3/1), Weimer (4), Dosch (1)